Surf- und Fototrip Indonesien Reise und Fotoblog



Vom 11.8.2008 bis 8.10.2008 regelmässige Reiseberichte mit Fotos von meinem Surf und Fototrip durch Indonesien.
Java (Landung in Jakarta), Lombok, Bali (Abflug von Danpasar) sind voraussichtliche Reiseziele.

Fotos by www.schaerfentiefe.ch


Dienstag, 23. September 2008

Trekking-Relaxing-Surfing

Nach der Zeit in Kuta-Lombok mit viel Surfen stand bei mir mal wieder etwas Abwechslung auf dem Programm und so erklomm ich einen der höchsten Vulkane von Indonesien. Dies hatte dann zur Folge, dass ich auf den Gilis meinen Muskelkater auskurieren musste und danach aber doch bald auch wieder surfen wollte und zurück nach Bali reiste!

In Kuta-Lombok lernte ich ein deutsches Pärchen kennen und gemeinsam (in einer Gruppe werden solche Trips jeweils günstiger) machten wir uns auf den Weg den Mt. Rinjani zu besteigen. Der Mt. Rinjani ist ein ca. 3600m hoher Vulkan mit einem grossen Kratersee. In der Mitte des Sees befindet sich ein Kleiner Vulkan, der beim letzten Ausbruch neu entstanden ist. Am ersten Tag unserer drei Tage und zwei Nächte dauernder Tour hatte ich extrem mühe, da ich wohl kurz zuvor was falsches gegessen habe. Trotzdem hab ich mich quer durch den Urwald bis ins 1. Basislager geschleppt! Die Mühe hat sich gelohnt und so konnte ich am 2. Tag die fantastische Aussicht vom Rim (so was wie ein Passübergang) auf den Gipfel, den See aber auch auf die Gili Islands und den Vulkan von Bali geniessen. Auch das heisse Bad in den Hotsprings unterhalb vom Kratersee hat mich wieder kuriert! Da wir wegen Wind den Gipfel nicht besteigen konnten, rannten wir die ca. 2000 Höhenmeter in Rekordzeit wieder runter. Am nächsten Tag nahmen wir noch eine erfrischende Dusche unter den Wasserfällen, vor wir uns auf den Weg zu unserem Kurort machten.
Die Gili Inseln sind bekannt für ihre weissen Sandstrände, das Türkisblaue Wasser und das Schnorcheln, sowie Gili Trawangan für die Partys. Für uns also genau das Richtige um den Muskelkater wieder los zu werden (und durch einen anderen Kater zu ersetzen) und zu Relaxen. Für mich war da jedoch bereits wieder zu viel Tourismus und zu wenig Action (insbesondere kein Surfen).
Nach drei Tagen „Nichts machen“ versuchte ich also mein nächstes Ziel, Nusa Lembongan zu erreichen, warf diesen Plan jedoch auf der Fähre zwischen Lombok und Bali Wort Wörtlich über Board; Ich bekam einen Anruf eines in Bali lebenden Schweizers der mich für ein Surfshooting anfragte. Momentan wohn ich nun also bei einem seiner Freunde in einer Luxusvilla und bin wieder fleissig am Fotografieren und Surfen.
Meine Letzten zwei Wochen Indonesien wird ich nun wohl noch in Bali, nördlich und südlich von Kuta verbringen.


Das, was im Text noch fehlt:
  • Hier in Indonesien gefällt es mir echt gut! Trotzdem stört es mich extrem, sich immer und überall gegen Angebote wehren zu müssen. Dies ging auf Gili Trawangan dann definitiv zu weit: Nach dem zehnten Angebot „You need room“ das ich dann ignoriert habe, wurde ich regelrecht beschimpft! Auch bei Transporten wird man sehr oft übers Ohr gehauen, da man sich einfach in ungünstiger Verhandlungsposition befindet (Beispielsweise wird einem die Fährüberfahrt die man eigentlich im Ticket inklusiv hat nicht bezahlt und man kann nix machen)
  • Das meist verwendete Baumaterial ist Bambus. Daraus werden nicht nur Stühle, Tische und Geländer gebaut, sondern auch ganze Häuser inklusive Wänden.
  • Die Träger schleppen pro Person ca. 30kg Material auf den Mt. Rinjani. Dies jeweils auf einer Schulter und in FlipFlops.
  • Die Überfahrt im kleinen Boot zu den Gilis übersteht niemand trocken (glücklicherweise hat meine Kameraausrüstung überlebt)
  • Wer mit der Fähre von Kuta nach Bali möchte (oder umgekehrt) sollte genug Zeit einplanen. Dies nicht wegen der etwa drei Stunden dauernden Überfahrt sondern wegen den vier Stunden Wartezeit vor dem Hafen (was durchaus der Normalität entspricht)

Fotos

Freitag, 12. September 2008

Fotogallerie von Lombok

So, hier also noch die komplette Gallerie zum letzten Bericht!
Freu mich auch immer über eure Kommentare!

Montag, 8. September 2008

Von Java über Bali nach Lombok

Seit meinem letzten Bericht hab ich mich von Yogjakarta nach Bali durchgekämpft, in Kuta einige Besorgungen gemacht und bin dann weiter nach Lombok gereisst, wo ich nun mein kleines Paradies gefunden habe!
Da mich nach dem Besichtigen der Tempelanlage von Borobudur nicht viel in Yogjakarta gehalten hat und ich endlich wieder surfen wollte, fuhr ich mit dem Nachtzug (der selbstverständlich über eine Stunde Verspätung hatte und indem die Businesclass nicht mal ganz unserer 2. Klasse entspricht) die erste Strecke Richtung Bali. Nach dem Umsteigen war ich dann in einem Komfortablen Reisecar, der mich durch unterschiedliche Landschaften und inklusive Fährüberfahrt nach Kuta brachte.
In Kuta hatte ich nach meiner eher ruhigen Zeit in Java dann den absoluten Kulturschock! Touristen, wohin das Auge blickt, Party ohne Ende, 50 Surfer am Kutabeach auf einer schlechten Welle (da empfiehlt es sich mit Helm zu surfen wegen den fliegenden Brettern) und man kann keine 2m gehen ohne „Transport“, „Massage“, „T-Shirt“, „nice Bali girl“ etc. Ich hab mir dann alles gekauft, was ich brauchte (ein Surfboard, da ich nun mehr surfen als reisen möchte. Reefbooties, einen Surfhelm zum Fotografieren und ein neues Neooberteil) und wäre dann auch schnell weiter, hätt ich mir nicht noch einen kleinen Sonnenstich eingefangen.
Nach ein paar Tagen habe ich’s dann aber doch geschafft, weg zu kommen (nach Bali geh ich später nochmals) und musste erst einmal feststellen, dass das Reisen mit öffentlichem Verkehr in Bali schwieriger ist als in Java. Um einige Rupias erleichtert (da ich mich immer in extrem ungünstigen Verhandlungspositionen befand) bin ich dann jedoch in Kuta Lombok angekommen. Hier habe ich zusammen mit einem Japaner, der praktisch kein englisch spricht und lieber Angeln geht als das Surfen auszuprobieren, ein gemütliches Bungalow direkt am Meer. Kuta Lombok ist im Gegensatz zu seinem Namensvetter in Bali ein kleines und sehr ruhiges Fischerdorf. Es liegt an der eher rauen Südküste Lomboks und abgesehen von einigen Surfern verirren sich nur höchst selten ein paar Touristen hier her. Die Leute, die nicht trotz allem mit Tourismus ihr Geld verdienen arbeiten meistens als Fischer, haben kleine Shops an der Strasse (meist auch mit Benzin in Flaschen für die Motorräder) oder sind Bauern in den umliegenden Hügeln. Was das Surfen betrifft, so lassen sich bei grossem Swell in Kuta selbst zwar je nach dem zwei laufende Wellen finden, man kommt hier aber nicht drum herum mobil zu sein. Am einfachsten mietet man sich also für wenig Geld ein Motorrad und fährt damit jeweils zu einem der zahlreichen Surfspots. Somit habe ich hier also auch gelernt Motorrad zu fahren, wobei ich um meinen Surfhelm sehr froh bin (zum glück noch nicht ernsthaft gebraucht), da beim Mieten keine Helme mitgegeben werden! Der Weg nach Mawi, dem Surfspot den ich meistens surfe, ist ein Abenteuer für sich; Die Strasse besteht aus mehr Löchern als Weg und oft ist es angenehmer neben der Strasse zu Fahren. Sie führt 7km durch eine wunderschöne, wilde Landschaft, über mehrere Hügel und durch ganz kleine Siedlungen und das letzte Stück ist dann definitiv nur noch Feldweg (bei uns garantiert Fahrverbot). Im Gegensatz zu Bali ist hier zwar praktisch kein Verkehr, trotzdem muss man extrem reaktionsbereit sein. Dies nicht nur wegen den erwähnten Schlaglöchern und den Kindern, den Hunden, Hühnern und Ziegen sondern vor allem auch wegen Herden von Wasserbüffeln die einem gerne mal den Weg versperren und den Affenfamilien die auf der Strasse ihr Mittagessen halten (Den einen Hügel über den die Strasse führt habe ich Affenberg getauft, da sich dort IMMER Affen tummeln). Der Surfspot selbst ist ein Reefbreak mit einer Linken und einer rechten Welle (ein sogenannter A-Frame). Die Rechte ist etwas schneller und kräftiger, die Linke beim Takeoff zwar auch schnell, danach bei kleinem Swell aber eher lasch. Heute ist nun endlich auch der lang angekündigte Swell bei uns angekommen und ich habe es so richtig genossen mal wieder anständige Fahrten zu haben. Ausserdem sind heute die seit langem ersten Surfpics von mir entstanden, was für einen Fotografen auch eher eine Seltenheit ist, da man selbst nur immer alle andern fotografiert!
Hier fühle ich mich also so richtig wohl und werde daher auch noch ne Weile bleiben (mindestens bis der Swell wieder abnimmt). Um mehr Fotos zu sehen, müsst ihr daher jedoch noch etwas Geduld haben, da das Internet hier so langsam ist, dass ich es knapp schaffe, meine E-Mails zu lesen!


Was noch?

  • Frauen mit Röcken sitzen seitwärts auf den Motorrädern, wie bei uns früher beim Reiten
  • Unterwegs winken einem nicht nur die Kinder zu, sondern auch die Erwachsenen
  • Trotz hoher Temperaturen ist es hier sehr angenehm, da permanent ein leichter Wind geht
  • Obwohl ich das Essen hier sehr mag, machte ich in Bali eine Indo-Food freie Zeit. Irgendwann fehlt einem doch die gewohnte Abwechslung
  • Die Technik eine Ananas zu schälen ist echt faszinierend und man ist die Ananas hier zwischendurch, wie bei uns einen Apfel
  • Alleine reisen hat zwar den Vorteil, immer flexibel und spontan bleiben zu können, kann auf Dauer aber auch mühsam werden, da man sich mit niemandem beraten kann (und somit allen Angeboten führ Transportmöglichkeiten erst mal entgeht) und ist vor allem auch Teurer, da man jedes Fischerboot, Taxi und Zimmer (die meisten zwei Betten haben) alleine bezahlen muss!
Fotos